Frameset nachladen

zur Hauptseite

Baptistenskat - Regeln

Genauso wie beim richtigen Skat gibt es vom Baptistenskat unzählige Varianten, bei denen das Grundprinzip zwar gleich ist, die jedoch im Detail erheblich voneinander abweichen. Im folgenden ist das Spiel so beschrieben, wie es in meinem Freundeskreis gespielt wird. Auf mir bekannte Varianten, die ich interessant finde, habe ich hingewiesen. Here we go:

 

Baptistenskat ist ein Spiel für mindestens drei Spieler. Nach oben ist die Zahl der Spieler ist im Prinzip unbeschränkt, sie sollte jedoch die Anzahl der vorhandenen Karten dividiert durch 7 nicht übersteigen.
(Das heißt also bei "Elfer Raus"- Karten maximal 11 Spieler, ich habe aber auch mal mit 13 Spielern und 104 Karten gespielt - war sehr lustig.)

Gespielt wird mit einem "Elfer Raus"- Blatt (Variante 1)

Zuerst einigt man sich, mit wievielen Karten in der mittleren Runde gespielt wird. Üblich sind 7 bis 13 Karten für jeden Spieler.

Zu Beginn des Spieles zieht jeder Spieler eine beliebige Karte aus dem Stapel. Der Spieler mit dem höchsten Wert beginnt (evtl. "Stichwahl").
Auf dem Anschreibezettel werden die Namen der Mitspieler eingetragen, beginnend mit demjenigen, der das Spiel beginnt. 
In die zweite Spalte des Zettels kommen der Reihe nach die Anfangsbuchstaben der Spieler, da in jeder Runde der jeweils nächste Spieler beginnt.

In der ersten Runde bekommt jeder Spieler, beginnend mit dem ersten, eine Karte. In der zweiten Runde bekommt jeder Spieler, beginnend mit dem zweiten, zwei Karten, in der dritten Runde bekommt jeder Spieler, beginnend mit dem dritten, drei Karten usw. Ist die maximale Anzahl Karten erreicht (s.o.), wird abwärts gespielt, also in jeder Runde eine Karte weniger ausgegeben, sodaß man in der letzten Runde wieder mit einer Karte spielt.
Wenn alle Spieler ihre Karten haben, wird die oberste der übriggebliebenen Karten aufgedeckt. Diese Karte bestimmt die Trumpffarbe. (Falls in der mittleren Runde die Karten aufgehen, wird vor dem Geben eine Karte gezogen, die die Trumpffarbe bestimmt und dann wieder in den Stapel zurückgesteckt).
Wenn sich im Laufe der Runde herausstellt, daß die Karten falsch ausgegeben wurden, wird die Runde annulliert und muß wiederholt werden.

Jeder Spieler schaut sich seine Karten an und sagt, beginnend mit dem ersten Spieler der Runde, im Voraus an, wieviele Stiche er machen wird (Variante 2) und setzt auf seine Ansage 1 bis 20 Punkte. War am Ende der Runde die Ansage richtig, bekommt er die eingesetzten Punkte als Pluspunkte gutgeschrieben, war sie falsch, bekommt er den Einsatz als Minuspunkte abgezogen (Variante 3)
Wird die Runde mit drei oder mehr Karten gespielt, dürfen die Ansagen nicht aufgehen. (Beispiel: In der 5. Runde sind bis zum vorletzten Spieler 4 Stiche angesagt. Der letzte Spieler darf jetzt nicht einen Stich ansagen. Meint er trotzdem, er werde einen Stich machen, muß er eben 2 oder 0 ansagen, wenig Punkte einsetzen und auf das Beste hoffen...) (Variante 4)
Dreimal (bei 11-13  Karten in der mittleren Runde viermal) im Spiel müssen 40 Punkte eingesetzt werden, jedoch nicht in Runden mit ein oder zwei Karten. Jeder Spieler kann das tun, wann er will. Wer das aber versemmelt, bekommt in den letzten Runden mit mehr als zwei Karten die 40 Punkte zwangsweise eingetragen.

Es wird im wesentlichen wie beim Skat gespielt:
Der erste Spieler der Runde spielt eine Karte aus. Die anderen Spieler müssen bedienen (d.h. dieselbe Farbe ausspielen). Nur wer das nicht kann, darf eine beliebige Karte ausspielen oder mit Trumpf stechen. (Variante 5) Der Spieler der die höchste Karte in der angespielten Farbe gespielt hat, bzw. der, der den höchsten Trumpf gespielt hat, bekommt den Stich und spielt die nächste Karte aus.

 

Varianten:

  1. "Elfer Raus"- Karten sind die Karten, die die Zahlen von 1 bis 20 in den Farben rot, gelb, grün und blau tragen. Dieses Blatt empfiehlt sich deshalb, weil es 80 verschiedene Karten hat. (Nachteil dieser Karten: Bei schlechter Beleuchtung sind die Farben blau und grün schwer zu unterscheiden.)
    Man kann aber auch mit normalen Skat- oder Rommekarten spielen. Die Karten stechen dann in ihrer "normalen" Reihenfolge, d.h. die Zehner sind zwischen 9 und Bube eingeordnet, die Buben zwischen10 und Dame. Man kann sogar mit einem doppelten Satz Karten spielen (z.B. ein komplettes Rommeblatt 2x52 Karten ohne Joker); wenn in diesem Fall in einer Runde zweimal die gleiche Karte ausgespielt wird, sticht die später ausgespielte Karte die zuerst ausgespielte.
    Bei 15 Spielern spielt man mit 2x52 Karten +1 Joker (der alles sticht), damit jeder Spieler 7 Karten bekommt.

  2. In der ersten und letzten Runde nimmt jeder Spieler seine Karte unbesehen auf und hält sie sich an die Stirn, sodaß nur die Mitspieler sie sehen können. Nun sagt jeder Spieler, ob er den Stich machen wird, ohne daß er seine eigene Karte gesehen hat.

  3. Sehr verbreitet ist auch folgendes Abrechnungssystem:
    Jeder Spieler sagt an, wieviele Stiche er machen wird. Am Ende der Runde erhält er für jeden Stich 2 Punkte und, falls die Ansage richtig war, zusätzlich 10 Punkte; null Stiche richtig angesagt gibt 20 Punkte.

  4. Auch bei ein oder zwei Karten darf die Ansage nicht aufgehen.

  5. Wenn der erste Spieler Trumpf angespielt hat, muß jeder Spieler stechen, also einen höheren Trumpf als die bisherigen ausspielen. Nur wer das nicht kann, darf einen niedrigeren Trumpf spielen (oder eine beliebige Karte abwerfen, wenn er gar keinen Trumpf hat).